Dienstag, 10. Mai 2011

Quinoa – wertvolles Urgetreide mit hochwertigem Eiweiß und Saponinen

Quinoa – wertvolles Urgetreide mit hochwertigem Eiweiß und Saponinen
Quinoa ist neben Amaranth und Buchweizen eines der sogenannten Pseudogetreide. Quinoa mit dem lateinischen Namen Cheropodium quinoa ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und diente den Ureinwohnern in Südamerika schon vor 6000 Jahren als Grundnahrungsmittel. Die Pflanze gehört botanisch zu den Gänsefußgewächsen und ist mehr mit Spinat und Mangold verwandt. Hauptsächlich werden die Samen der Pflanze verwendet, die Blätter werden in Südamerika auch zu Gemüse zubereitet. Andere Namen für Quinoa sind Kiwicha, Perureis, Reismelde, Heidenkorn, Inkakorn oder Inca Arrow. 

Durch die Wiederentdeckung der Quinoa für den europäischen Markt haben sich die Anbauflächen in Südamerika wieder vergrößert und geben somit der armen Landbevölkerung zusätzliches Einkommen. Quinoa wächst in den Hochlagen der Anden und die Ernte der Samen ist mühsam, da die Pflanzensamen mehrmals nur mit der Hand geerntet werden können. Hauptanbaugebiete sind heute Bolivien, Peru und Chile. Durch den traditionellen Anbau in den Hochlagen kann auf den Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger verzichtet werden. Die Pflanze selbst verkraftet intensive Sonneneinstrahlung ebenso gut wie leichte Nachtfröste. Schlechte Böden, Wind oder Trockenheit können ihr auch nichts anhaben. Leider haben sich auch in Südamerika die europäischen Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Hafer durchgesetzt, so dass Quinoa in seinen Stammländern nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Wer in Europa Quinoa aus kontrolliertem Anbau kauft, unterstützt damit die Ureinwohner in Südamerika. Man muss nicht die Angst haben, den Armen die Nahrung wegzunehmen.

Das Quinoa so ein Mauerblümchen-Dasein bei uns führt, ist eigentlich nicht zu verstehen. Denn gerade die Samen haben es in sich. Schauen Sie sich dazu mal die Nährstofftabelle an, die wir für Sie vorbereitet haben. Unsere Mitglieder haben hierauf kostenlosen Zugang. Die Tabelle finden Siehier!

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100 Gramm Quinoa enthalten zum Beispiel 14,8 g Eiweiß (Reis 7,8), 276 g Magnesium, 804 mg Kalium sowie 8 mg Eisen und 80 mg Kalzium. Ähnliche Werte erreichen nur noch Amaranth und Buchweizen. Außerdem ist Quinoa reich an Vitamin B1, B2, C und E sowie den essentiellen Aminosäuren Lysin, Tryptophan und Cystin. Quinoa ist glutenfrei, daher auch für Menschen geeignet, die an Zöliakie oder Sprue leiden.

In der Samenschale findet sich Saponin. Ein sekundärer Pflanzenstoff, der meistens bitter schmeckt. In vielen Publikationen wird darauf hingewiesen, dass man die Samen gründlich abwaschen soll, um das Saponin zu entfernen. Saponin ist allerdings für unseren Stoffwechsel nicht so schlecht, wie häufig behauptet, denn es senkt nachweislich den Cholesterinspiegel und in Tierversuchen wurde auch schon eine krebshemmende Wirkung bei Dickdarmkrebs festgestellt. Mitglieder unseres dooggy clubs können sich die gesamte Abhandlung über Saponine als pdf. Dokument downloaden. 

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Quinoa hat einen leicht nussigen Geschmack. Sie können gekocht (wie Reis, nur wesentlich kürzere Garzeit) als Beilage serviert werden oder eingerührt in Suppen. Die Körner können auch geschrotet werden und so im Müsli verwandt oder gemahlen in Teigen gebacken werden. Nach Auffassung der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) hält Quinoa sogar dem Vergleich mit Milch stand. Denn nicht nur die Eiweißmenge sondern auch die weitere Zusammensetzung mit den vielen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen macht Quinoa zu einem hochwertigen und gesunden Nahrungsmittel. Rund 99% SEINER Fettsäuren sind ungesättigt und davon ist ungefähr die Hälfte noch die essentielle Linolsäure.

Die Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind praktisch unbegrenzt, ob als Beilage (die Körner sind in 15 Min. gar), als Auflauf, Bratling, Kloß, Süßspeise oder geschrotet im Müsli oder Brot, Quinoa ist für alles geeignet. Beim Backen muss Quinoa allerdings aufgrund seiner geringen Anteile von Gluten mit anderen Getreidesorten gemischt werden. 

Mein Tipp: Rösten Sie Quinoa einfach mal ohne Fett in der Pfanne! Sie werden begeistert sein!

Vor der Zubereitung waschen Sie Quinoa unter fließendem Wasser ab. Zum Kochen geben Sie auf eine Tasse Quinoa zwei Tassen Wasser. Die Körner sind auch gekocht noch bissfest und kleben nicht zusammen. Hier als Beispiel ein Rezept für Quinoa Bratlinge:

Quinoa Bratlinge:
Zutaten für 4 Pers.:       
200g Quinoa waschen und mit ½ ltr. Wasser zum Kochen bringen
1 Tl Meersalz und 1 Tl Gemüsebrühe (oder 1 Würfel) zugeben
Bei mittlerer Hitze ca. 20 Min. ausquellen lassen
3 El Hirseflocken unterrühren
1 Zwiebel und i kl. Stg. Lauch in Würfel schneiden, in 2 El. Olivenöl andünsten, 2 Eier dazugeben und alles in die abgekühlte Quinoamasse geben.
Nun so viel Hirseflocken untermengen, bis ein fester Teig entsteht. Mit feuchten Händen kleine Bratlinge formen, nach Belieben in Vollkornbröseln wälzen und in heißem Olivenöl ausbacken.
Für eine feurige Sauce:
1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe in 2 El. Butter glasig dünsten.
1 rote Paprikaschote, 1 Peperoni und 250 g frische Champignons putzen und ebenfalls andünsten. Zum fertigen Gemüse
1 kleine Dose Mais, 3 El. Tomatenmark und 1 Tasse Gemüsebrühe dazu geben, mit Meersalz, weißem Pfeffer, Tabasco, Curry und Paprika edelsüss kräftig abschmecken.
200 g Crème fraiche einrühren und mit den Bratlingen servieren.





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